Jetzt war es einige Tage still im Blog. Geschuldet war dies ganz einfach dem Arbeitsanfall unter der Woche, was mir gerade noch Zeit gelassen hat, die Daten für die Statistiken anzupassen. Jeden Tag Videokonferenzen, Besprechungen und viele, viele Emails. Im Mittelpunkt ganz klar die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen. Unser Institut hat etwa 90 Mitarbeiter:innen, die fast alle zuhause sitzen, hoch motiviert sind und alle gerne weiter arbeiten wollen. Die Notbesetzung am Institut versucht das so gut wie möglich zu koordinieren, aber natürlich gibt es immer wieder irgendwelche Probleme zu lösen.
Aus meiner Sicht einen großen Erfolg hat das Lehrteam erzielt. Die Lehre ist jetzt auf „online“ umgestellt, erste Tests zur technischen Umsetzung waren erfolgreich. Es wird nun eine Mischung aus Online-Live-Vorlesungen, kommentierten Selbstlern-Einheiten, aufgezeichneten Videos, elektronischen Aufgabenzetteln und Online-Tests geben. Damit hoffen wir, unsere Lehrinhalte in gewohnter Weise vermitteln zu können. Großer Dank an das Lehrteam.
Probleme bereiten uns einige unserer großen Studien, gerade diejenigen, die noch in der Rekrutierungs- oder Datenerhebungsphase sind. Hier geht es nur schleppend voran oder gar nicht mehr voran. In unserer großen Studie zum Mammographie-Screening, in dieser werden Frauen mit dichtem Brustdrüsengewebe zusätzlich mittels Ultraschall untersucht, geht nichts mehr – das Mammograhie-Screening wurde zunächst bis Ende April gestoppt. Das ist nur ein Beispiel. Das große Problem dabei ist, dass solche Studien zeitlich begrenzt finanziert sind. D.h. auch wenn es wieder weiter geht, fehlt am Ende die Zeit bzw. das Geld für das Personal, um solche Studien fertig zu bringen. Das macht Sorgen.
Das hält uns aber nicht ab, neue Studien auszuarbeiten. Am Montag ist z.B. Deadline für die Einreichung von Anträgen zur Versorgungsforschung beim Innovationsfond des Gemeinsamen Bundesausschuss, und wir werden wieder an einigen Anträgen beteiligt sein.
Apropos Studien. Am Campus Lübeck wird von fast allen Forscher:innen gerade sehr viel darüber nachgedacht und diskutiert, welche Forschung über die Corona-Pandemie sinnvoll, möglich und machbar ist. Als „Methodiker“ und „Ethiker“ sind wir hier auch in viele Diskussionen eingebunden. Die Bundesregierung hat gerade ein Paket im Umfang von 150 Millionen Euro für ein nationales Netzwerk der Universitätsmedizin im Kampf gegen Covid-19 aufgelegt. Das macht Mut.
Gefreut hat mich unter der Woche das positive Feedback zur Corona-Seite. Viele Mitarbeiter:innen haben mir Literatur, Hinweise auf Statistiken und vieles weitere zukommen lassen. Einiges davon wird am Wochenende noch „geblogt“ oder in die Seite eingearbeitet.